Die Heilkraft der Krafttiere und ihrer Geschichten

Der Tanz der Schlange mit dem Adler

von Sinchota Genzmer

Krafttiere sind im Schamanismus unsere Helfer, Heiler und Seelenbegleiter. Wir begeben uns auf Geistreisen und wandern mit ihnen durch die Naturwelten und Seelenwelten des Menschen. Sie sind die Brücke zur Natur, ihrer Heilkraft, ihrer Schönheit und Fülle. Die Sinchota Maran Tradition, ein alter schamanischer Urgrund aus Nordamerika, hat ihre eigenen, ganz besonderen Krafttiere.

Wenn wir uns mit der Urenergie der Krafttiere verbinden, finden wir Zugang zu all dem gespeicherten Wissen, das seit Anbeginn der Schöpfung für uns zur Verfügung steht. Dieses Wissen ist nicht nur mit dem Verstand zu erfassen. Es ist nicht nur intellektuell. Es ist auch das Wissen der Seele und das Wissen der Körperzellen, die ihre Geschichten tragen.

Geschichten begleiten uns durchs Leben. Unsere Familiengeschichte prägt uns von klein auf. Wir leben an einem Ort, in einem Staat, in einer Kultur. Alles steckt voller Geschichte. Unser Alltag ist gefüllt mit kleinen und großen Geschichten. Jeder Arzt fragt zuerst nach der Krankengeschichte. Unglaublich vieles ist da in uns und um uns „ge–schicht–et“.

Die Krafttiere der Sinchota Maran Tradition geben Zugang zu den Geschichten, die sich um die 7 Schöpfungsprinzipien der Natur und des Kosmos ranken. Sie wollen uns zurückführen zum Ursprung. Sie wollen uns in Kontakt bringen mit dem Anbeginn der Schöpfung.

Die 7 Krafttiere finden sich auch in den 7 Chakren des menschlichen Körpers wieder. Diese lebendigen Energieräder, die uns Kraft, Liebe und Wissen zur Verfügung stellen, können über die Krafttiere gezielt angesprochen werden. Die Chakren bergen ebenso wie die Krafttiere uralte Geschichten und Weisheiten in sich, die Antworten haben auf viele Fragen des menschlichen Lebens.

Das hat eine große Bedeutung. Denn die 7 Krafttiere als Schöpfungsprinzipien lassen den Menschen in sich seine tiefste Natur erkennen, die immer auch mit seiner Geschichte verknüpft ist. Der Charakter eines Menschen, seine Lebensgeschichte, seine Fähigkeiten und Potentiale sowie auch seine berufliche Entwicklung können auf die 7 Grundprinzipien der Tiere und der Schöpfung zurückgeführt werden.

Wenn der Mensch seine tiefste Natur erkennt, dann kann er zu seiner Familie, zu seinem Stamm zurückkehren. So sind im Sinchota Maran Schamanismus die Krafttiere auch die Brücke zur Urfamilie, zum Archetypus der Seele. Der Mensch findet über diesen schamanischen Weg zurück zu sich selbst und erkennt, dass er ein Teil der Schöpfung ist. Jetzt vermag er sich ganz und vollständig zu leben und glücklich zu sein.

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Wurzel-Chakra: Die Schlange kennt das Urwissen der Erde

Die Schlange ist der Erde am nächsten. Sie vereint Hingabe, Kraft und Feuer in sich. Hingabe an das Sein als ein Geschöpf der Erde. Ihre Kraft gleicht der Lebensenergie der Erde und auch die Urfeuerkraft ist ein Aspekt der Schlange. Sie steht für das Urweibliche Prinzip der Erde: Das Werden und Vergehen, das Gebären und Sterben. Die Schlange ist in diesem Sinne auch die große Heilerin. Sie kennt die heilige Medizin und weiß wie Sterbeprozesse im Körper wieder zurückgeführt werden können ins Leben.

Findet der Mensch darüber hinaus zu seiner ureigenen Natur zurück und erkennt, dass er zur Familie der Schlangen gehört, dann merkt er, dass er auch die „Schlangencharakteristik“ in sich trägt. Diese Menschen haben oft das Schicksalsthema Leben und Tod, sind aber auch meist die großen Heiler und bauen gerne ein Familiennest.

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Sakral-Chakra: Der Wolf führt die Kraft der Erde in Bewegung

Der Wolf ist reine Lebensenergie und hat eine starke Durchsetzungskraft. Er steht für den Mut, erkannte Veränderungen durchzusetzen. Geschieht dies nicht in Liebe, kann das leicht zu Verletzungen führen. Das Resultat ist Schmerz, Trauma und schließlich Krieg in all seinen – auch subtilen – Formen.
Zur treibenden männlichen Kraft des Wolfes gehört als Gegenpol das ausgleichende weibliche Element, die Wölfin. Denn gleichzeitig steht der Wolf auch für die Gefühle und die Gemeinschaft. Er trägt in sich das Gesetz von Ausgleich und Harmonie, von Gerechtigkeit im Sinne von Ursache und Wirkung. Wolf und Wölfin als Krafttiere kennen das Beziehungsgeflecht in Partnerschaften und Familien und in der Gesellschaft als Ganzes.

Gehört der Mensch seiner Natur nach zur Wolfsfamilie, dann zeigt sich dies oft darin, dass er zutiefst mit dem Thema Familie und Wachstum in der Familie verbunden ist. Diese Menschen helfen mit, Kinder groß zu ziehen - sei es Zuhause oder in pädagogischen Berufen. Die Wolfskraft führt auch zum Bewegungsdrang und sein Feuer strebt nach Unabhängigkeit. Wölfe sind gerne unterwegs, sei es im Sport oder in der feurigen Begeisterung, neue Ideen umzusetzen. Hier finden wir die Pioniere, Abenteurer und Revolutionäre.

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Solarplexus: Der Bär führt uns zum Frieden

Der Bär wohnt im Solarplexus, dem „Sonnengeflecht“. Er schenkt uns die Verbindung zur Sonne und hilft uns, dass auch unsere innere Sonne wieder erstrahlen kann.
Das Sonnenprinzip „ICH BIN“ kann durch das Bärenfeuer und die Bärenkraft in uns gestärkt werden.
Der Bär hütet den Bereich „Wissen und Macht“. Wer sich ohnmächtig fühlt, hat seinen inneren Bären noch nicht erlöst. Wenn der Bär wieder tanzt, dann können wir auch unsere Macht in Liebe leben und finden zurück in den Frieden. Der Mensch ist dann nicht der Egoist, der nur nach seiner eigenen Sonne schaut, sondern der, der sich mit seinem einzig eigenen Selbstausdruck, mit Vertrauen und Liebe wieder in die Gemeinschaft einbringt.

Bärenmenschen können aus der eigenen inneren Mitte als ihrem Kraftquell schöpfen. Es sind oft Einzelgänger und wie der Bär sich selbst genug. Es sind auch Menschen, die das Leben genießen und tanzend durchs Leben gehen. Der Bär ist auch ein Schutztier und ein Krieger. So findet man diese Menschen in entsprechenden Berufen wie bei der Polizei oder dem Militär wieder. Mit ihrem Wissen sind sie auch bei den Forschern in Wissenschaft und Technik oder in führenden Positionen der Politik, Wirtschaft und dem Geistigen Bereich dabei.

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Herz-Chakra: Der Büffel lehrt die allumfassende Liebe

Der Büffel ist es, der uns den Kontakt mit der Erde wieder schenkt. Er verbindet uns mit der Großen Mutter und lässt uns wieder ihren Herzschlag spüren.
Kein Tier lebt so im gleichen Pulsrhythmus mit Mutter Erde, wie der Büffel, der nichts anderes kennt, als liebevoll und dankbar mit ihr in Gemeinschaft zu leben.
Wenn der Büffel in unserem Herz erwacht, finden wir die Vergebung als den Schlüssel zur Liebe. Der Weg wird frei und neuer Atem kann uns durchströmen. In dieser Liebe erhalten wir uns selbst zum Geschenk.

Büffelmenschen haben ein großes Herz und leben sehr gerne in Gemeinschaft. Ohne sie fühlen sich Büffelmenschen nicht wohl in ihrer Haut. Aber aufgrund ihres mitfühlenden Herzens kann es sein, dass sie sich das ganze Leid der Gemeinschaft und sogar der Erde aufladen. Auch hier ist wieder der Schlüssel die Liebe. Der Büffelmensch findet in den sozialen und auch heilenden Berufen sowie in der Landwirtschaft gerne seine Erfüllung. Denn ein großes Büffelherz heilt alle Wunden.

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Hals-Chakra: Die Spinne webt die Lichtnetze der Liebe

Viele Menschen leben heute in der Isolation und kennen keine wahre Kommunikation mehr. Hier ist wenig Raum für liebevolle Worte und oft herrscht Sprachlosigkeit.
Der Gegenpol hierzu ist die lichtvolle Kommunikation. Doch was ist das? Es ist die Erinnerung an die Heiligkeit des Wortes, das aller Schöpfung vorausgeht. Die Spinne webt für uns ein neues lichtes Netz. Ihr Werk ist die Lichtstruktur des Sternenwissens, die hohe Matrix des Lebens nach kosmischen Gesetzen.
Die Strukturen der Heiligen Spinne sind überaus machtvoll, klar und gleichzeitig filigran. Sie öffnet die Tür zum Herzen, damit wir die Wahrheit erkennen können und führt uns aus den Trugbildern, den gefälschten Visionen heraus. Ihr Reich ist der Kosmos der lichten Strukturen, in dem wir die Einheit mit der Schöpfung erfahren können.

Menschen, die zum Spinnenstamm gehören, haben dieses ausgesprochene Gefühl für Wahrheit und Gerechtigkeit. Sie gehen oft unerkannt durchs Leben und sind wegen ihrer Klarheit nicht besonders beliebt. Auf der anderen Seite sind sie hervorragende Organisatoren, die gerne mithelfen, Kommunikationsnetze zu weben. Oft bringen sie ihre Fähigkeiten in Politik, Wissenschaft und Forschung, sowie im Nachrichtenwesen und der Wirtschaft ein.

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Stirn-Chakra: Die Schildkröte schenkt uns ihre Weisheit

Die Schildkröte trägt alle Geschichten seit Anbeginn der Erde in sich. Ihre Weisheit ist uralt und sehr, sehr tief. Wenn sie uns die Geschichten offenbart, beginnen die großen Zusammenhänge sichtbar zu werden. Die Heilige Schildkröte führt uns in unendlicher Geduld zur Versöhnung mit unserer eigenen Geschichte.
„Wissen ist Leere. Wissen ist Eins-Sein mit dem Großen Geist“ erklärt uns die Schildkröte. Die göttlichen Visionen trägt sie in ihrem Herzen. Wenn wir mit ihr unsere dunklen Geschichten anschauen und erlösen, finden wir die Vision der Liebe für unsere Schöpfung.

Die Menschen, welche dem Schildkrötenstamm angehören, haben oft ein sehr gutes Gedächtnis und Denkfähigkeit. Sie betrachten gerne das Leben und sind eher gemütlich unterwegs. In Wissenschaft und Forschung, dem Verarbeiten und Archivieren von Wissen und als Schriftsteller und Journalisten drücken sie sich gerne im Leben aus.

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Kronen-Chakra: Der Adler bringt den Himmel auf die Erde

Der Heilige weiße Adler fliegt in die Sonne und von da aus in die Freiheit der Unendlichkeit. Dort, jenseits der Dualität, ist der Raum leer. Dort ist Einheit mit dem Geist, brennt das Feuer des Ursprungs. Der Adler verbindet uns mit dem Himmelslicht und lässt uns die Anbindung an das Göttliche erfahren. Sein Tanz mit der Schlange führt zum Beginn der neuen Schöpfung. Jetzt wird der Same Gottes eingepflanzt und die Kraft der Erde lässt ihn wachsen. Die Liebessamen reifen heran, bis sie sich zu Blüten in unseren Herzen entfalten.
Die Adlermenschen sind ausgesprochene Visionäre, Pioniere und gute Führer. Gerne lassen sie das Irdische hinter sich zurück. Dadurch fehlt ihnen aber manchmal die Nähe zur Erde und zur Familie, wenn der Fokus auf die Visionen zu stark wird. Dann tut die Schlange gut, die das Nest bereitet hat.

Die sieben schamanischen Krafttiere unterstützen uns und führen uns. Sie sind lange vor den Menschen geschöpft und wissen, wie der Weg zu gehen ist. Es ist das Abenteuer des Lebens, das sich vor uns ausbreitet. Der schamanische Weg ist ein Weg in Liebe, der sich wahrhaft zu gehen lohnt.

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